Ostereinsatz 2025 – Solar meets Kochkurs, und was sich sonst noch so entwickelt…
Traditionell um die Ostertage herum, machen sich schon seit Jahren Mitglieder und Freunde unseres Vereins auf den Weg nach Luncani, um Ideen und Projekte vor Ort umzusetzen. In diesem Jahr begeisterte Thomas seinen Freund Wilfried, ihn im Auto nach Rumänien zu begleiten und das Vorhaben, eine weitere Solaranlage mit Speicher zu installieren, mit seinem Fachwissen zu unterstützen. Sandu und ich reisten bereits am Ostersamstag mit dem Flugzeug an. Bis die Beiden eintrafen, genossen wir zahlreiche Besuche bei rumänischen Freunden, die uns lecker und überreich bewirteten, denn in diesem Jahr fiel das orthodoxe Osterfest auf den gleichen Tag wie in unseren christlichen Kirchen.
Dann aber ging es an die Arbeit. Während Wilfried, Thomas und Sandu die Unterkonstruktion für die Paneelen (die wir bereits im Februar gekauft und eingelagert hatten) ausklügelten, machte ich mich auf den Weg nach Luna, um dort einen 3-tägigen Kochkurs anzubieten.




Das Haus, oder eher Häuschen, in dem der Kurs stattfand, ist klein, so dass ich den Kurs mit 3 Kindern und einer Mama durchführte. Im Verlaufe des Vorbereitens und Kochens sah ich aber, dass es genug Teilnehmer waren, denn alle waren so begeistert, dass sie sich teilweise die Messer oder Löffel aus der Hand nahmen, um sich aktiv einzubringen. Wir kochten Spaghetti Carbonara, bereiteten eine Brokkolisuppe zu und fabrizierten leckere Frikadellen mit Salzkartoffeln und Salat. Unvergesslich die Kommentare von Darius, 10 Jahre alt: „Annette, ich finde, Frikadellen essen ist viel einfacher, als sie zu machen“. Auch gestand er mir später, dass er noch nie Kartoffeln geschält hatte. Ich fand ihn für das erste Mal sehr talentiert. Jeden Tag haben wir nach dem Kochen den Tisch festlich gedeckt und gemeinsam unser Essen genossen.
Die Männer indessen kamen jeden Tag einen Schritt voran. Ein Jugendlicher aus dem Projekt, Bogdan, der immer interessiert an der Mitarbeit ist, unterstützte sie dabei.


Die Solaranlage war dann montiert, sie tat, was sie sollte, nämlich Solarstrom produzieren, und alle Beteiligten konnten sich zufrieden zurücklehnen und eine Einladung von einem unserer Freunde annehmen, in dessen Hof wir reichlich Gegrilltes genossen, und auch an Getränken fehlte es nicht.

Aber zuviel Ruhe tut nicht gut und schon tauchte ein neues Problem auf. Valentin, dem wir vor 6 Jahren zu einer neuen Beinprothese in Berlin verholfen hatten, zeigte uns diese und sie präsentierte sich in keinem guten Zustand. Dort ein Riss, da fehlte ein Stück Ummantelung, der Sitz war nicht mehr so gut wie am Anfang. Ich machte Bilder und schickte sie an unseren Freund Georg in Königswusterhausen bei Berlin, der 2019 die Prothese angefertigt hatte. Georg reagierte sofort und meinte, dass diese Prothesen normalerweise nach 6 Jahren ausgetauscht werden. Er lud Valentin ein, wenn er Zeit hat, nach KW zu kommen, damit eine neue Prothese angefertigt werden kann. Wir aber sind ein „Überfallkommando“, besonders Thomas.
In Minutenschnelle entschied er, dass es keine günstigere Gelegenheit als JETZT gäbe, um Valentin nach Deutschland mitzunehmen, selbstverständlich mit Sandu als „Assistenten“, denn Valentin spricht nur rumänisch. Auch Daniel, der schon beim letzten Mal die Unterkunft kostenlos bereit gestellt hatte, wurde kontaktiert. Er hatte nichts dagegen, dass die Beiden erneut Unterkunft bei ihm fanden. Alles so schön unkompliziert. Ich liebe das!
Und so nahm das Projekt „Zweites Standbein für Valentin“ seinen Lauf. Valentin hatte den Wunsch, eine wasserfeste Prothese zu haben, denn er arbeitet viel im Freien. Georg erfüllte ihm diesen Wunsch. Die Anpassungsphase dauerte etwas länger, da diese Art von Prothese kompliziert ist.
Am Ende, nach vier Wochen, war jedoch alles perfekt. Valentin erhielt diese Prothese gratis. Alle Versuche, Georg auch nur ein kleines Äquivalent für seine aufwendige Arbeit zu zahlen, schlugen fehl. Deshalb an dieser Stelle nochmal unseren ganz großen Dank an Georg!!! Nach einem kurzen Aufenthalt bei mir zu Hause, konnte ich Valentin zum Flughafen bringen, und er kam gut zu Hause an – voller Freude und Dankbarkeit.
Ich danke allen Menschen, die diesen Einsatz möglich gemacht haben, allen unseren Spender, ohne die wir nichts bewegen können, Wilfried, Georg, Daniel, Thomas und seiner Mutter, die an den Wochenenden Valentin und Sandu bekochte. Miteinander ist Unvorstellbares möglich!
Mulțumesc!!! Annette
