Arbeitseinsatz Luncani – Dachdämmung 2021

Nachdem der zahnärztliche Hilfseinsatz beendet war, gönnten Lukas und ich uns einen Ausflug zur Transfagarasch- Hochstraße, eine der Traumstraßen Europas. Vom Balea-See, auf 2000m gelegen wanderten wir in 3 Stunden auf den Vanatorul lui Buteanu, einer der 12 Gipfel der rumänischen Karpaten, die die 2500m Höhe überschreiten. Es war ein traumhafter Blick in die Bergwelt, die Täler von Nebel verdeckt.

Am nächsten Abend machte ich mich auf den Weg zum Clujer Flughafen, um Ulf Zimmermann abzuholen, der Anfang des Jahres unserem Verein beigetreten ist und sich nun vor Ort umsehen, die Menschen kennen lernen und mitarbeiten wollte. Zu seinem Empfang, der gleichzeitig Lukas letzter Abend war, hatten wir ein Forellenessen organisiert. Ein Nachbar besitzt einen Rauchofen, in dem die Fische gegart werden. Bis sie fertig sind, läuft das eine oder andere Schnäpschen die Kehle herunter und so waren wir eine große fröhliche Tischrunde mit gutem Appetit.

Nachdem ich Lukas am nächsten Morgen am Flughafen verabschiedet hatte ging es direkt wieder nach Luncani zurück und in den Blaumann hinein. Das große Wochenprojekt hieß: Dämmung eines Teiles des riesigen Dachbodens. Unser erklärtes Ziel war es, den Boden über 4 Schlafzimmern, 2 Fluren und dem Bad zu isolieren. Zuerst einmal mussten die Bodenbretter gelöst werden, um sich einen Überblick über die bisherigen „Isolationsversuche“ zu machen. Überall sah es ein wenig anders aus. Mal gab es 15cm dicke Schichten Dämmung, mal 5cm, mal gähnende Leere im Boden. Mal Folie, mal keine. Na, dann los: Material einkaufen! Unser Bautrupp bestand aus Sandu, Ulf, Remus und Aladin (freiwillige Bauhelfer aus Cluj), drei Jugendlichen, die sich freuten, auch endlich einmal auf einer Baustelle zum Zuge zu kommen und etwas zu lernen, und mir. Da der Dachboden vornehmlich zur Lagerung von Hilfsgütern benutzt wird, mussten wir uns erst einmal Platz schaffen. Stück für Stück und systematisch kamen wir mit der sehr staubigen Arbeit voran. Um es kurz zu machen, es dauerte 6 Tage, bis wir fertig waren. Dann waren die genannten Bereiche mit 20cm starker Dämmung und Folie ausgelegt, die Bodenbretter und Platten befestigt. Das wird helfen, um im Winter die sehr hohen Energiekosten zu senken und annehmbare Temperaturen in den Wohnbereichen zu schaffen.

Bekocht wurden wir von Susi, die mit 3 Bekannten aus der Steiermark zu Besuch gekommen waren. Ich half ihnen bei der Verteilung von Kleiderspenden auf ICAR, denn mit Sprachkenntnissen geht es eben ein wenig leichter. An zwei Abenden besuchten wir Valentin und seine Familie in Luna, die weiter daran arbeiten, die Bedingungen in ihrem kleinen Häuschen zu verbessern. Es gibt jetzt einen Gasanschluss und einen neuen (gebrauchten) Kochherd mit Backofen.

Außerdem geht Darius nun in die erste Klasse und lernt fleißig. Kati versucht, sich bei den Hausaufgaben ihres Sohnes zu beteiligen und mitzulernen, denn sie besuchte nur 3 Jahre lang eine Schule und kann sehr wenig lesen und schreiben.

Mit Ulf , den Steierern und Ioan Dobos (siehe Portrait) besuchten wir abschließend die „Cheile Turzii“, eine Klamm mit fast 300m hohen Steilwänden. Die frische Luft tat gut nach den vielen Tagen „unter Dach“.

Als alle Helfer abgereist waren, konnte ich mich noch 2 Tage etwas ausruhen. Na ja, es gibt immer etwas zu tun. Einen Trupp organisieren, der Momos Garten umgräbt, kochen, Brot backen, auf dem Markt einkaufen, Gemüse einmachen…

Dann begab ich mich wieder auf den langen Weg nach Hause…

Ich danke allen, die aktiv an dieser Arbeitswoche beteiligt waren sowie Euch, unseren Spendern, die diesen Einsatz erst möglich gemacht haben. Multumesc mult!