Zähne und Dies und Das (Zahnärztlicher Hilfseinsatz vom 30.8.-15.9.2019)

Mein Auto, voll gepackt wie immer mit vielen Möbeln und Haushaltswaren, Lampen und und und. Diesmal sollten die mitgebrachten Sachen vor allem Valentins Familie zugute kommen. Valentin bekam im Frühjahr eine neue Unterschenkelprothese, nachdem ich Spenden gesammelt und einen sozial engagierten Orthopädiemechanikermeister in Berlin gefunden hatte.

Im Verlaufe des Jahres errichteten wir mit freiwilligen Bauhelfern, auch aus Deutschland, einen Anbau an Valentins Häuschen, in dem sich nun ein Bad und eine Küchenzeile befindet. Sandu und ich fuhren zuerst nach Bamberg, um die mobile Behandlungseinheit abzuholen, die sich zum wiederholten Mal in Reparatur befand. Ohne dieses Gerät ist kein Einsatz möglich. Dann fuhren wir in die Steiermark, um Susi zu besuchen. Sie kommt von Zeit zu Zeit nach Luncani und kocht für alle, spielt mit den Kindern, gibt den Mädchen Kurse in Haushaltsführung. Auch uns bekochte Susi ohne Erbarmen. Schweinebraten mit Knödel bei 35 Grad ist nicht jedermanns Sache, aber geschmeckt hat es trotzdem.

Immer schön putzen, damit die Zahnbürste nicht irgendwann ins Leere greift!

Danach nahmen wir Kurs auf Luncani und, nach einer Übernachtung in Szeged, Ungarn kamen wir mit unser schweren Ladung wohlbehalten im Vereinsheim an. Es war schön, alle Freunde wieder zu sehen. Am nächsten Tag aber ging es gleich an die Arbeit. Praxis aufbauen, erste Patienten behandeln, Anmeldungen für die nächsten Tage notieren und einen logistischen Plan erstellen, wie die Transporte der Leute von ICAR und Luna funktionieren soll. Alles klappte reibungslos. In 5 Tagen behandelte ich 85 Patienten, legte 49 Füllungen, zog 33 Zähne, entfernte bei 24 Patienten den Zahnstein. Notwendig wäre die Behandlung noch bei viel mehr Leuten gewesen, aber einige gehen tagsüber einer Arbeit nach, andere hatten schlichtweg Angst.

Als die ganze Praxis wieder zusammengeräumt war, gingen wir das nächste Projekt an. In Valentins Haus gab es noch einiges zu tun. Wir verlegten in den 2 Räumen Parkett, um den kalten Betonboden abzudecken. Wir malerten die Wände, bauten die mitgebrachten Möbel auf, brachten Lampen und Hängeschränke an, dekorierten und halfen, all die mitgebrachten Dinge sinnvoll zu verstauen. Die Familie war überglücklich. Sandu und ich wurden gebeten, ihre Trauzeugen zu werden, denn sie wollen im Oktober heiraten. Es gibt kein schöneres Ende eines Hilfseinsatzes als dieses. Sehr bewegt und glücklich fuhr ich die 1550km in 17 Stunden mit dem Auto wieder nach Hause.

Danke für all die Unterstützung durch Geld oder Sachspenden! Das hilft und macht Mut! Herzlichst Eure Annette Kirchner-Schröder